BEFREIUNG des GEISTES von den 9 ANTARAYAS

 

„Ein Feind kann einen Feind verletzen,

ein Mensch, der hasst, kann einem anderen Schaden zufügen.

Jedoch weit größer ist der Schaden, den dir dein eigener Geist zufügt,

wenn dieser fehlgeleitet (fremdbesetzt/adharmisch) ist.

Ein Vater oder eine Mutter, ein Anverwandter

kann einem Menschen wahrlich Gutes tun.

Jedoch weit mehr des Guten tut dir dein eigener Geist,

sofern er rechtgeleitet (befreit und dharmisch) ist."

-Dhammapada, die großen Weisheiten des Buddha-

 

 

Um was handelt es sich bei den 9 antarayas?

 

Als ich mir zum ersten Mal die Yoga Sutras zu Gemüte führte - bestehend aus 195 kurzen, prägnanten und bedeutungsvollen Sätzen, ist mir aufgefallen, dass Maharishi Patanjali - der Begründer der Yoga-Philosophie - nicht nur verschiedene energetische und bewusstseinsmäßige Aggregatzustände (dharana, dhyana, samadhi, kaivalya) des menschlichen Geistes beschrieben sondern auch 9 Hindernisse (antaraya) diagnostizierte, die das menschliche Bewusstsein wie Dämonen in Besitz nehmen. Diese „Dämonen“ des Geistes hindern den Menschen daran, sich selbst zu erkennen und gemäß seinem dharma zu handeln.

 

„Wenn man seine Pflicht gegenüber dem eigenen Selbst nicht wahrnimmt,

wird der eigene Geist durch das Aufkommen interner Feinde

wie Begierden, Ärger, Groll, Trägheit, Arroganz und Unwissenheit verdunkelt.“

-Brahmananda Saraswati-

 

Um welche Dämonen handelt es sich dabei?

 

Hier ist eine Liste, in der jene mentalen, gefühlsmäßigen, psychischen und zur Gewohnheit gewordenen geistigen Verfassungen und Einstellungen beschrieben sind, die Patanjali als die 9 Widerstände definiert, die den eigenen Geist quasi in Geißelhaft halten.

 

9 ANTARAYAS

 

VYADI

(TRAUMATA)

seelische psychische, geistige, mentale, emotionale (Gemütsstörungen), energetische

und körperliche Krankheiten, Schock, Traumata, Schmerzen, Konflikte, Reibungen,

Stress, Überforderung, Respektlosigkeit, Missachtung, Verachtung, Kastensystem

 posttraumatische Belastungsstörung, Alterungsprozess, Selbst-Entfremdung,

Verlust des eigenen Selbst, Erinnerung/Gedächtnis, Erinnerungsverlust,

Verlust der Privat- und Intimsphäre, religiöse Indoktrinierung, Konditionierung

Rollenspiel, Identitätsverlust, Unwissenheit (avidya), Angriffe, Voodoo, 

Kannibalismus, Vampirismus, Mobbing, Stalking, Fremdbesetzung,

Feindschaft, Opfer, Enttäuschung, Frustration, Stillstand, Nichterfüllung,

Zurückweisung, Gesichtsverlust, Scham, Misslingen, Misserfolg, Schlappe,

 Unheil, Vertrauensverlust, Pech, Unglück, Fehler, Niederlage, Entwürdigung

Angst, Horror, Katastrophe, Krieg, Gewalt, Brutalität, Grausamkeit, Zwang,

Erbarmungslosigkeit, Unfreiwilligkeit, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Terror,

Diktatur, Vergewaltigung, Missbrauch, Rache, Vergeltung, Hass,

Verletzungen, Genital-(Verstümmelung),  Entstellung, Vergiftung, Schwindel,

Gleichgewichtsstörung, Unfreiheit, Dunkelheit, Schicksalsschlag, Abhängigkeit,

Verlust, Rückschlag, Ruin, Armut, Sklaverei, Bankrott, Sünde, Sabotage,

Unvollkommenheit, Getrenntheit, Hässlichkeit, Missbildung, Minderwertigkeit,

 Scheidung, Verbannung, Liebesentzug, Exil, Gefängnis, Abschied, Isolation,

 Tod, Schuldgefühle, Gewissensqualen, Fluch, Verwünschung, Niedertracht,

Demütigung, Denunziation, Anzeige, Anklage, Verhör, Verurteilung,

Bestrafung, Folter, Vereinsamung, Untreue, Betrug, Hintergehen,

Belügen, Illoyalität, Flucht, Existenzverlust, Explosion, Arbeitslosigkeit,

Sinnlosigkeit, Depression, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Trauer,

Resignation, Energielosigkeit, Schlaflosigkeit, Ratlosigkeit, Konfusion,

Unordnung, Erbkrankheiten, Chaos, Anarchie, Gesetzlosigkeit, Panik

 

STYANA

(MENTALE STAGNATION)

Unbewusstheit, Dumpfheit, Phlegma, Lethargie, Apathie, Bummelei,

Desinteresse, Gleichgültigkeit, Abgestumpftheit, Zerstreutheit,

Passivität, Untätigkeit, Überdruss, Leidenschaftslosigkeit,

Teilnahmslosigkeit, Bequemlichkeit, Geistesabwesenheit, Indifferenz

 

SAMSHAYA

(EMOTIONALE SELBSTSABOTAGE)

Zweifel, Misstrauen, Besorgnis, Argwohn, Neid, Geiz, Wut, Zorn,

Ungeduld, Empörung, Entrüstung, Missgunst, Beklemmung, Alpdruck

Eifersucht, Befürchtung, Angst, Lähmung, Selbstmitleid, Bitterkeit, Wehleidigkeit,

Überempfindlichkeit, verletzter Stolz, falsche Scham, gekränkte Eitelkeit,

Geltungsbedürfnis, Eigendünkel, vorgespielte Korrektheit,

passive Aggressivität, Unverschämtheit, Hochmut, krankhafter Ehrgeiz,

Anmaßung, Arroganz, Überheblichkeit, Impertinenz

 

PRAMADA

(UNACHTSAMKEIT)

Sorglosigkeit, Leichtsinn, Leichtfertigkeit, Flüchtigkeit, Fahrlässigkeit,

Fahrigkeit, Hektik, Eile, Hetze, Hast, Rastlosigkeit, Ruhelosigkeit, Nervosität,

 Erregung, Reizbarkeit, Launenhaftigkeit, Wankelmut, Lampenfieber,

Aufregung, Überspannung, Unruhe, Ungeduld, Übereifer, Gedankenlosigkeit,

Zerstreutheit, Gereiztheit, Unaufmerksamkeit, Konzentrationsschwäche,

Vergesslichkeit, Schlamperei, Pflichtvergessenheit,

Nachlässigkeit, Achtlosigkeit, Oberflächlichkeit

 

ALASYA

(VERWEIGERUNG)

Widerstand, Unterforderung, Widerwille, Faulheit, Müßiggang, Arbeitsscheu,

Unlust, Schlendrian, Befangenheit, Feigheit, Trägheit, Bequemlichkeit,

Müdigkeit, Abgespanntheit, Schläfrigkeit, Erschöpfung,

Ablehnung, Rebellion, Verneinung, Unterdrückung, Beklemmung,

Depression, Verleugnung, Überdruss, Missbehagen,  Ekel, Abweisung,

Missstimmung, Verdruss, Verzweiflung, Ohnmacht, Suizid

 

AVIRATI

(BETÄUBUNG)

Ablenkung, Zerstreuung, Unersättlichkeit, Ausschweifung, Exzess,

Rausch, Hemmungslosigkeit, Kurzweil, Abschweifung, Abwechslung,

Zeitvertreib, Flucht, Sucht, Hörigkeit, Frönen, Drogen, Abhängigkeit,

Schwelgen, Prassen, Frömmelei, Geschäftigkeit, workalcoholic,

Beschäftigungstherapie, Surrogate, Nachfolgebereitschaft, Schwelgen

Konsumsucht, Esoterik, Wettsucht, Spielsucht, Unterhaltungssucht,

dem Laster verfallen, Rituale, Kulte, Dogma, Doktrin

Völlerei, Ausschweifung, Koma- sich vergessen, Demenz, Alzheimer

 

BHRANTIDARSHANA

(SELBSTTÄUSCHUNG)

Wunschdenken,

Einbildungen, Übertreibungen, Schwärmereien, Illusionen, Verblendung,

 Selbstgefälligkeit, Hoffnungen, Phantasien, Erwartungshaltungen,

Tatenlosigkeit, Korrumpier-, und Manipulierbarkeit,

Gewissenlosigkeit, Unredlichkeit, Ungerechtigkeit, Kriminalität,

Profitgier, Besitzgier, Doping, falsche Überzeugungen, falsche Einstellungen,

Flausen, Hirngespinste, Meinungen, Annahmen Mutmaßungen

 

ALABDHABHUMIKATVA

(MANGELNDES STEHVERMÖGEN)

Unbeständigkeit, Wankelmut, Unentschlossenheit,

Mangel an Beharrungs- und Durchhaltevermögen, Inkonsequenz,

Übereifer, Disziplinlosigkeit, Ungeduld, Hektik, Launenhaftigkeit,

 Unausgeglichenheit, Gereiztheit, Antriebsschwäche, Treulosigkeit,

Illoyalität, Trittbrettfahrer, blinder Passagier, Anbiederung, Heuchelei,

vorgespielte Korrektheit, Fahnenflucht, Kapitulation

 

ANAVASTHITATVA

(REGRESSION)

Peter Pan Prinzip, Auflösung, Senilität, Rückfall, Atavismus,

 Zerfall, Rückschritt, Niedergang, Abstieg, Untergang,

Degeneration, Dekadenz, Opferrolle, Stagnation

ausweichen, verdrängen, aussetzen, abbrechen, unterbrechen,

sich aufgeben, verbergen, verstecken, nachlassen,

 ausliefern, verschieben, zurückziehen

 

Was sollte man sich unter dem Begriff Geist vorstellen?

 

In der modernen Psychologie versteht man unter der Arbeit des Geistes die kognitiven Fähigkeiten des Menschen - also das Wahrnehmen und Lernen ebenso wie das Erinnern und Vorstellen sowie Phantasieren und sämtliche Formen des Denkens (Überlegen, Auswählen, Entscheiden, Analysieren, Beabsichtigen und Planen, Strategien verfolgen, Vorher- oder Voraussehen, Einschätzen, Gewichten, Bewerten, Kontrollieren, Beobachten und Diagnostizieren). In der vedischen Psychologie wird der Geist als Behälter der Psyche verstanden, der einem Bewusstseinsozean gleicht, in dem „unterirdische“ Strömungen (Unterbewusstsein) mit emotionalen und mentalen Wellenaktivitäten an der Oberfläche simultan stattfinden.

 

„Der klassische Funktionalismus geht davon aus,

dass das Gehirn eine Hardware und der Geist eine Software ist.

Das ist genauso unbegründet, wie wenn wir sagen,

das Gehirn sei ein klassisches und der Geist ein Quantensystem.

Dem idealistischen Modell gehen die mentalen Zustände,

die erfahren werden, aus der Interaktion beider Systeme hervor.“

-Amit Goswami, Das Bewusste Universum-

 

Buddha sah im Geist (manas) das achte Sinnesorgan, das man zur Erforschung der linearen und nicht-linearen Zustände des menschlichen Energie-Geist-Körper-Systems mittels der gelenkten Aufmerksamkeit einsetzen kann und er sah in dem Geist ein Werkzeug, um sich gegen die Verführungen der vier maras zu wehren.

 

„Je höher der spirituelle Entwicklungsstand, desto stärker

wird der Geist durch Versuchungen und Verführungen bedrängt.

Dieses Prinzip der Verführung findet in den Angriffen

der vier dämonischen Kräfte (maras) auf Buddhas Geist seinen Ausdruck.

Die Aufgabe der maras bestand darin,

den Hunger und das Begehren (kama-shakti) in Buddhas Geist

nach den vergänglichen Dingen des Lebens (Gewinn, Lob, Ehre und Ruhm) zu wecken.

Buddha erkannte, dass es nicht darum geht, diesen störenden Emotionen und Geisteshaltungen

(Anhaftung, Feindseligkeit, Wut, Naivität, Stolz, unentschlossenes Schwanken,

sowie dem Drang, sich selbst zu loben und andere herabzusetzen) nachzugeben,

sondern diese inneren Dämonen durch geistige Tugenden zu überwinden.“

-Chögyam Trungpa, Die Insel des Jetzt im Strom der Zeit-

 

In den Upanishaden, die zu den ältesten vedischen Schriften zählen, wird der Geist (manas) als das inkarnierte Ego verstanden, weil die Hülle des Geistes (manomaya kosha) alle Gedanken (Mentalkörper), den Intellekt (budhi), die Gefühle (rajas) und das „Ich-Bewusstsein“ (ahamkara) wie ein Kokon umschließt. Während man im westlichen Kulturkreis entweder eine philosophische, psychologische oder eine funktionale Beschreibung des Geistes findet und sich darüber Gedanken macht, wie man den Geist kontrollieren (mind-control) und manipulieren (Werbung) kann, erläutert dagegen Patanjali in seinen Yoga-Sutren das Prinzip, wie man die Wellen (vritti) des Geistes zur Ruhe bringt.

 

-yogascittavrttinirodhah-

(yoga=Einheit)-(citta/manas =Geist)-(vritti=Wellen)-(nirodha=Stillstand)

*

„Der Zustand des Yoga ist erreicht,

wenn die Wellen des Geistes zur Ruhe gekommen sind.“

-Yoga-Sutra 1.2.-

 

Welche Definitionen kommen der Wahrheit am nächsten?

 

Ich denke, dass jede Beschreibung und jede Definition ihre Gültigkeit und Berechtigung besitzt. Man kann  den Geist (mind) auch als Gehirnwasser oder Fluidum sehen, in dem die Hardware des menschlichen Gehirns schwimmt und wodurch sie gleichzeitig genährt wird. Das Fluidum Geist ist eine bewusstseinserzeugende Substanz, die auf die physiologischen und neurologischen Bedürfnisse des menschlichen Gehirns abgestimmt ist. Krankheiten oder Störungen des Geistes entstehen, wenn dieses Fluidum seine Vitalität verliert. Die häufigste Form der Demenzerkrankungen ist die Alzheimer-Demenz. Bei dieser Krankheit gehen in bestimmten Bereichen des Gehirns durch Störungen des Gleichgewichts des Botenstoffs Glutamat Nervenzellen zugrunde. Man spricht auch von einer neurodegenerativen Demenz. Bei der Behandlung der Alzheimer-Demenz versucht man die Störungen im Bereich der Botenstoffe durch Gabe von Antidementiva (z.B. Memantine) positiv zu beeinflussen. Ich bin davon überzeugt, dass man jede Form von Demenz verhindern kann, wenn man sich zeitig um die Gesundheit seines Geistes kümmert.

 

„Mens sana in corpore sano.”

„Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“.

 

Es geht also um die Frage, was will ich mit dem Werkzeug Geist anfangen?

 

Will ich meinen Geist mit Informationen vollstopfen, ihn wie einen Dschinn zur Erfüllung meiner Wünsche einsetzen oder will ich ihn als Wahrnehmungs-Organ verwenden, um mich selbst zu erforschen. Jeder setzt seinen Geist anders ein. In diesem Seminar geht es darum, zu lernen, wie man seinen Geist von Fremdbesetzung und Selbstsabotage heilt, indem man ihn von den 9 antarayas befreit.

 

Wie heilt man seinen eigenen Geist von den Ursachen, die zu den 9 antarayas führen?

 

Wenn ich gelernt habe, mein Gehirn-Fluidum Geist mit prana- und vayu-shakti zu fluten, werden die geistigen (mala) und materiellen (ama) Altlasten automatisch ausgespült. Auf diese Weise geschieht die Heilung des Geistes auf natürliche Weise. Der menschliche Geist besteht aus einer Essenz, die die Fähigkeit beinhaltet, prana-Energie sowohl von innen (vayu-shakti) als auch von außen (mentale, ätherische und astrale Energie) aufnehmen zu können. Seine Durchlässigkeit wird zu einem Problem, wenn der mentale, psychische und physiologische Müll, der sich im Geist angesammelt hat, nicht mehr richtig entsorgt wird.

 

„Gesundheit und vollkommene Heilung beginnt ab dem Zeitpunkt,

wo der Nektar der Unsterblichkeit (amrita-shakti)

in den Energie-Geist-Körper (kalash) einfließen kann.“

-Lord Dhanvantari-

 

Was passiert mit einem Geist, der sich nicht von seinen Altlasten befreit hat, die ihn in Form der 9 antarayas in Besitz genommen haben?

 

Wenn wir unserem eigenen Geist nicht helfen, sich des inneren Drucks auf natürliche Weise zu entledigen, wird er nach einem Weg suchen, seinen inneren Druck im äußeren zu entladen. Alle Formen der subtilen Aggressivität (passive aggressiveness) und der physischen Gewaltbereitschaft haben ihre Ursache in einem aufgeladenen Geist. Durch Gewalt und Übergriffe versucht sich der Geist seines Überdrucks zu entledigen. Das ist der Grund, warum Appelle an die Vernunft und Friedensverhandlungen letztlich nicht fruchten. Wenn die UNO und diverse Menschenrechts-Organisationen wirklich die Gewalt eindämmen möchten, müssen sie die Ursache der Gewalt im menschlichen Geist bekämpfen.

 

„Um den äußeren Feind zu besiegen

sind nicht jahrelange militärische Vorbereitungen notwendig,

die immer in einem Massaker enden und

die Welt in einem ständigen Kampf um Leben und Tod halten.

Um sich selbst zu schützen und den Frieden zu bewahren, ist es notwendig,

sein eigenes Bewusstsein von den subtilen Ursachen äußerer Konflikte zu befreien.

Diese inneren Feinde sind Wut, Gier, Ehrgeiz,

falsche Haftung/Bindung, Eitelkeit und Eifersucht.

Es ist dieses Sechseck, das in unserem Geist sitzt

und verantwortlich für alle Feinde ist, die wir in der äußeren Welt haben.“

.-Brahmananda Saraswati-

 

Die Belastungen und Besetzungen des Geistes (9 antarayas) sind sowohl für die Degeneration des biologischen Gehirns als auch für Gewaltbereitschaft und äußere Zerstörung verantwortlich?

 

Die 9 antarayas beschreiben, welche geistigen Probleme auftauchen, wenn im menschlichen Geist ein bestimmter Grad von energetischer, physiologischer und biochemischer Kontamination erreicht wird. Das Studium der 9 antarayas vermittelt die Einsicht,  warum es sinnvoller ist, zuerst Anstrengungen zu unternehmen, den eigenen Geist zu befreien, bevor man sich mit irgendwelchen Versuchen verausgabt, Menschen aufklären oder die Welt retten zu wollen.

 

„Ein Mensch, der glücklich ist und liebt, sehnt sich nicht nach Besitz.

Er lässt sich nicht durch Macht, Status oder Autorität verführen.

Nur die Unglücklichen, die Leidenden, streben nach Macht und Erfolg,

um ihrer eigenen Unzulänglichkeit zu entfliehen.“

-Jiddu Krishnamurti-

 

Es gibt nichts Gefährlicheres als unglückliche und frustrierte  Menschen?

 

Ein glücklicher Mensch ist eine Bereicherung für die Gesellschaft. Jeder unglückliche  Mensch stellt für die Gesellschaft immer eine große Gefahr dar.

 

Sie setzen Frustration mit Ladung und Glück mit Entladung gleich?

 

Wenn der menschliche Geist mit den 9 antarayas besetzt ist, wird er irgendwann neurotisch. Nicht nur die Fähigkeit, spontan glücklich zu sein, wird durch die  9 antarayas eingeschränkt; man kann keine freien Entscheidungen mehr treffen  

 

"Sie haben keinen inneren Freiraum mehr für freie Entscheidungen,

wenn Ihr Geist vollgestopft ist mit Vorlieben und Bindungen,

mit Ängsten und Wünschen, mit dem Verlangen nach Vergnügen, Macht und Status."

-Jiddu Krishnamurti, `Das Licht in Dir´

 

Gibt es noch andere Verfahrensweisen, den Geist von Ladungen und Besetzungen zu befreien?

 

Jede Kultur und jede Zeit hat die unterschiedlichsten Ansätze entwickelt, den eigenen Geist von seinen Dämonen oder inneren Feinden zu befreien. Ich denke, dass es keine effektivere Form der Klärung der durch Traumata herrührenden Untugenden (vyasana) des Geistes geben kann, als den Geist mit vayu-shakti zu fluten. Statt gegen irgendeine Ungerechtigkeit zu demonstrieren, sollte sich der Einzelne zuerst um die ungerechten Zustände kümmern, unter denen der eigene Geist leidet.

 

"Zuerst muss man den eigenen Geist von allen Eindrücken (sanskaras)

und Belastungen befreien und geistige Freiheit erlangt haben,

bevor man Anstrengungen unternehmen sollte, die Welt befreien zu wollen.“

-Shri Nirsagadatta Maharaj

 

Bei dem Begriff „Flutung“ drängt sich einem der Vergleich mit dem Ausmisten des Augiasstalles auf? Wie kann man sich eine solche Flutung konkret vorstellen? Erfordern Traumata, psychische Schockerfahrungen und emotionale Verletzungen nicht eine differenziertere und behutsamere Vorgehensweise?

 

Die sicherste Methode, Traumata aufzulösen, liegt in der Erfahrung des eigenen SELBST. Nur das Höhere Selbst vermag die Persönlichkeit zu befreien und das Authentische Selbst zu stärken. Alle Methoden, seien es psychotherapeutische oder andere Verfahrensweisen, die von außen versuchen, an Traumata heranzukommen, doktern letztlich nur an der verletzten Psyche herum.

 

„Die größte Verletzung, die man einem Kind zufügen kann,

ist die Zurückweisung seines wahren Selbst.

Wenn die Eltern die Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche ihres Kindes nicht respektieren,

weisen sie das wahre Selbst des Kindes zurück und zwingen es dazu,

ein unechtes Selbst (Masken-Selbst) zu entwickeln.“

-John Bradshaw, Das Kind in uns-

 

Was verstehen Sie unter dem eigenen Selbst?

 

Unsere Zeit wird durch die exklusive Bevorzugung der Bedürfnisse und Wünsche der sogenannten „Ich-Persönlichkeit“ bestimmt. Die eigentliche Essenz der „Ich-Persönlichkeit“ - das sogenannte „Authentische Selbst“ - wird dagegen vollständig vernachlässigt. Ohne die Kultivierung und Stärkung des Authentischen Selbst entartet die „Ich-Persönlichkeit“ zu einer neurotischen, anmaßenden sowie sich selbst und ihre Umwelt zerstörenden Furie. Meine bisherige Erfahrung ist, dass die meisten therapeutischen Verfahrensweisen und spirituellen Techniken nicht in der Lage sind, das Licht des eigenen Selbst freizulegen.

 

„Alle Techniken zielen darauf ab, die Unwissenheit zu zerstören,

aber sie offenbaren nicht das Innerste selbst.

Das Selbst ist Licht, ist Beobachter."

-Brahmananda Saraswati-

 

Sie können eventuell ein Trauma heilen aber nicht das Authentische Selbst befreien?

 

Beide, sowohl die durch Gesellschaft und Kultur konditionierte „Ich-Persönlichkeit“ als auch das Authentische Selbst können traumatisiert werden. Aber wohingegen das Authentische Selbst sich selbst zu heilen vermag, tendiert die „Ich-Persönlichkeit“ dazu, sich für die erlittenen Verletzungen zu rächen. Das Problem der modernen Therapien ist, dass sie das Authentische Selbst nicht zum Leben erwecken können,  selbst wenn es ihnen gelungen ist, das Individuum von einem Trauma zu befreien oder von einer schweren Krankheit zu heilen. Es geht nicht darum, wieder normal und gesund zu werden, weil das, was die Gesellschaft unter normal und gesund versteht, vom Standpunkt der universellen Gesetze nicht unbedingt normal und gesund ist. All das, wir heute als normal und geistig gesund betrachten, ist in erster Linie für das Chaos auf diesem Planeten verantwortlich.

 

„Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute;

seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“

-George Bernard Shaw-

 

In diesem Sinne wird es auf diesem Seminar nicht nur darum gehen, die „Ich Persönlichkeit“ von Traumata, Verletzungen und Besetzungen zu befreien. Denn  letztlich versucht der menschliche Geist, sich über die 9 antarayas selbst zu heilen und vor neuen Verletzungen zu schützen. Wenn wir unserem eigenen Geist aber zeigen, wie er in seine wahre Natur (atma-shakti) eintaucht, um sich von allen Konditionierungen zu befreien und von allen Traumata zu heilen, dann lösen sich die inneren Feinde des Menschen von alleine auf und sein authentisches Selbst erwacht aus seinem Dämmerschlaf.  Man stellt das vor allem daran fest, dass man aufhört, sich selbst sein größter Feind zu sein.

 

„Wenn Du Dich an Dein wahres unsterbliches Selbst erinnerst

wirst Du sofort von jeglichem Kummer,

jeglichen Unheil und jeglicher Krankheit befreit.“

-Charaka Samhita-

 

 

 

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SAMSTAGABEND – PROGRAMM

 

Am Samstagabend schauen wir uns gemeinsam einen Film an, der den Kampf zwischen den beiden Polen der Dualität, Gut (+) und Böse (-), veranschaulicht, den Kampf zwischen Rama und Ravana

 

RAMA-BAAHNA-SHAKTI

 

 

„Der Krieger hilft den Hilflosen. Sein Schild beschützt die Schutzlosen,

sein Schwert kämpft für die Schwachen. Seine Zunge spricht stets die Wahrheit.

Er kämpft, wenn gekämpft werden muss!"

-Dragonheart

 

Ravana - der relativ unsterbliche zehn-köpfige und zwanzigarmige Dämonenkönig von Lanka, verkörpert im ramayana das vermeintlich unbesiegbare dämonische Prinzip des Bösen in Reinkultur.

 

 

 

 

"Gerade schwang Ravana sein Schwert auf mich und verfehlte meine Schulter nur knapp.

Der Kampf hatte offiziell begonnen!

Hin und her schossen wir beide Pfeile und Raketen auf einander ab.

In direktem Kampf gelang es mir schließlich mit meinem Schwert

einen von Ravanas Armen abzutrennen und einen seiner Köpfe abzuschlagen.

Doch jedes Mal wuchsen die Arme und Köpfe sofort wieder nach.

Es schien unmöglich, diesen mächtigen Dämon zu töten!

Wir kämpften bis die Sonne im Meer verschwunden und der Mond hinter den Bergen aufstieg.

Am nächsten und darauffolgenden Tag führten die beiden Armeen ihren Kampf weiter.

So ging es Tag für Tag weiter, ohne dass es einer Seite gelang,

den Kampf für sich entscheiden zu können.

Schließlich war es eine Gunst des Schicksals, die die Wende brachte.

Vibhishana, der Bruder von Ravana, entschloss, die Seiten zu wechseln.

In der darauffolgenden Nacht verriet mir Vibhishana die einzige Schwachstelle von Ravana.

Er sagte mir, wenn es mir glücken würde,

einen Pfeil genau in seinen Nabel zu schießen, würde Ravana sterben.

Und so geschah es, am nächsten Tag starb Ravana an dem Pfeil,

den ich ihm in den Nabel schoss.“

-Ramas Erzählungen-

 

Die zehn Köpfe und zwanzig Arme von Ravana veranschaulichen die sich ständig erneuernde und sich jederzeit perfekt maskierende Hydra-Struktur der Unwissenheit, die jede beliebige Gestalt annehmen kann - selbst die Form des Heiligen, des Erleuchteten und der Wahrheit

 

"Der Egoismus spricht alle Sprachen und spielt alle Rollen,

sogar die der Selbstlosigkeit, der Bescheidenheit und des Edelmuts."

-François de La Rochefoucauld-

 

Baanha bedeutet in Sanskrit Pfeil und Rama-Baanha-Shakti bedeutet die Energie, die der Geist benötigt, um eine spezifische shakti-Energie aus dem eigenen SELBST in eine Struktur der Unwissenheit bzw. in eine Struktur der Dunkelheit „abzuschießen“.

 

 

 

 

"Erleuchtung erlangt man durch das Erkennen und Besiegen

der eigenen Dunkelheit und Unwissenheit.“

-Brahmananda Saraswati-

 

Die Seminarteilnehmer werden lernen, Energie-Pfeile in dunkle, kranke und fremdbesetzte Strukturen abzuschießen, die sich in ihrem Geist und Energie-Geist-Körper-System in Form von Negasphären, Krankheiten und Selbsttäuschungen eingenistet haben.

 

„Nichts ist leichter als Selbstbetrug,

denn was ein Mensch wahr haben möchte, hält er auch für wahr.“

-Demosthenes-

 

 

 

 

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