`ALL YOU NEED is LOVE´

-John Lennon-

 

 

Ist Liebe der Weisheit letzter Schluss?

 

"Wenn die Menschen auf der Erde in Liebe leben würden,
wären alle Gesetze entbehrlich.“
-Aristoteles-

Angesichts der Komplexität des Lebens auf diesem Planeten klingt das nach Resignation. Es ist zwar richtig: man hat bisher alles Mögliche ausprobiert und die Erfolge sind mehr als bescheiden. Und deshalb soll es jetzt ausgerechnet die Liebe richten? Ist es nicht gerade umgekehrt? Schließlich ist es doch die Liebe, die unendliche Probleme, Konfusionen und Konflikte (Neid, Missgunst, Eifersucht, Hass, Niedertracht, Intrigen, Streit, Enttäuschungen, Scheidungskriege) verursacht! Und sind es nicht gerade die Gesetze, die die die Verwüstungen der Seele und die Verletzungen der Gefühle wieder einigermaßen zu regeln versuchen, um die Gerechtigkeit wenigstens im Ansatz wieder herzustellen und das begangene Unrecht wieder ins Gleichgewicht zu bringen?

 
"Es gibt immer einen Besiegten in der Liebe; den der mehr liebt.“
-Franz Blei-

Wenn es um die Verwerfungen der biologischen Liebe geht, dann muss man diesem Einwand natürlich beipflichten.

 
"Wenn man Liebe nicht bedingungslos geben und nehmen kann,
ist es keine Liebe, sondern ein Handel,
in dem ständig Plus und Minus gegeneinander abgewogen werden.“
-Emma Goldman-

Die Konfusionen im Zusammenhang mit dem Begriff Liebe lösen sich aber auf, wenn man zwischen der Liebe zu unterscheiden weiß, die man gemeinhin als Verliebt sein bezeichnet und der Liebe, die nicht biologischen Wurzeln entstammt und die man als authentisches Mitgefühl bezeichnen könnte.

 
"Wenn Erregung, Anhaften und Besitzdenken nicht mehr vorhanden sind,
können Liebe und Mitgefühl entstehen.“
-Jiddu Krishnamurti-

Das heißt, die biologische Liebe ist dazu verdammt, permanent Konflikte, Zank und Spannungen zu erzeugen?

Die biologische Liebe bindet, weil sie ist auf die Erfüllung von individuellen Bedürfnissen ausgerichtet ist. Wahre Liebe dagegen öffnet das Bewusstsein für spirituelle Erfahrungen, weil sie das Individuum von selbstsüchtigen Anhaftungen und egoistischen Beweggründen befreit.

 
"Wahre Liebe fordert nicht, wahre Liebe gibt.
Sie ist ein Entgegenkommen, ein Geben, aber auch ein Annehmen.
Wahre Liebe ergreift nicht Besitz, sondern gibt Freiheit.“
-Marie von Ebner-Eschenbach-

Wahre Liebe ist also nicht auf eine bestimmte Person fixiert sondern hat etwas mit einem alle Aspekte des Lebens umfassenden Mitgefühl zu tun?

 
"Liebe ist der Entschluss das Ganze eines Menschen zu bejahen,
die Einzelheiten mögen sein, wie sie wollen.“
-Otto Flake-

Wahre Liebe und Verliebtsein sind also zwei grundlegend verschiedene Dinge?

Verliebt sein und für jemanden Mitgefühl zu empfinden, sind nicht dasselbe. Verliebt ist man, wenn man für eine bestimmte Person Bauch-Gefühle zu empfinden beginnt. Wahre Liebe dagegen „endet nie“ (Love never dies), wie es der Titel des Fortsetzungs-Musicals " Phantom der Oper" von Andrew Lloyd Webber verheißt.

 
"Die Liebe stirbt nie einen natürlichen Tod.
Sie stirbt, weil wir das Versiegen ihrer Quelle nicht aufhalten,
sie stirbt an Blindheit und Missverständnissen und Verrat.
Sie stirbt an Krankheiten und Wunden, sie stirbt an Müdigkeit.
Sie siecht dahin, sie wird gebrechlich,
aber sie stirbt nie einen natürlichen Tod.
Jeder Liebende könnte des Mordes an seiner eigenen Liebe bezichtigt werden.“
-Anaïs Nin-

Mitgefühl ist also ein fortgeschrittener und verfeinerter Zustand der Liebe?

Mitgefühl ist die höchste Form der Liebe. Mitgefühl ist dieser spirituelle Nektar, der unsere Persönlichkeit von selbstsüchtigen Motiven zu befreien vermag.

 
"Die höchste Liebe kennt keine Anhänglichkeit.“
-Dschuang Dsi-

Insofern mögen wir zwar kurzfristig verliebt sein, wir mögen reich und mächtig sein, doch ohne Mitgefühl erfahren wir weder inneren Frieden noch Erfüllung im Leben.

 
"Nur wenn Mitgefühl da ist, existiert jene Intelligenz,
die der Menschheit Sicherheit und Stabilität,
ein ungeheures Gefühl der Stärke und Zusammengehörigkeit gibt.“
-Jiddu Krishnamurti-

Mitgefühl versetzt uns in die Lage, sich in andere Wesen hineinzuversetzen - also nicht bloß intellektuell einzusehen, dass sie die Dinge anders sehen - sondern deren Leid und deren Probleme tatsächlich innerlich zu fühlen?

Diese Form von mitfühlender Empathie bewirkt nicht nur mitfühlendes Handeln, sie ist das Elixier für unsere seelische Gesundheit.

 
"Fürchte dich nie, nie, niemals davor, das zu tun,
was richtig ist, speziell dann, wenn das Wohl eines Menschen
oder eines Tieres auf dem Spiel steht.
Die Strafe der Gesellschaft ist nichts verglichen mit den Wunden,
die wir unserer Seele zufügen, wenn wir wegschauen!"
-Martin Luther King-

Sie meinen im Speziellen den Umgang, den unsere Gesellschaft mit Nutztieren pflegt?

Tiere sind ein gutes Beispiel, weil die Art und Weise - wie man in unserer Gesellschaft mit den sogenannten Nutztieren umgeht - den tatsächlichen Entwicklungszustand unserer Kultur offenbart. Und es sagt etwas Grundlegendes über den Charakter des Homo Sapiens aus.

 
"Der Mensch hat nicht das Recht über Tiere zu urteilen,
sie stammen aus einer anderen Welt,
die älter und vollständiger war als unsere jetzt,
ihre Erscheinung ist besser und vollständiger,
sie haben Eigenschaften, die wir verloren oder nie erreicht haben...
sie sind keine Untertanen: sie gehörten einer anderen Nation an
- und sind nur durch Zufall mit uns zugleich
ins Netz der Zeit gefallen, die wir Glanz
und Plage zugleich für die Erde sind.“
-Henry Beston-

Das Abendland mag zwar auf dem wissenschaftlichen und technischen Sektor große Fortschritte erzielt haben, doch unsere vermeintlich christliche Kultur - was ihr ethisches und moralisches Mitgefühl gegenüber wehrlosen Wesen anbetrifft - ist auf dem Entwicklungs-Niveau von grausamen Barbaren stehen geblieben?

 
"Wenn es um die Beziehung des Menschen zu Nutztieren geht,
dann sind wir alle Nazis,
denn für die Tiere ist ihr Leben ein permanentes Treblinka.“
-Isaac Bashevis Singer-

Rassismus beginnt da, wo der Mensch fälschlicherweise denkt, dass es sich bei diesen Lebewesen, die wir als Nutz- oder Versuchstiere bezeichnen, nur um „Tiere" handelt.

 
"Auschwitz fängt da an,
wo einer im Schlachthof steht und sagt, es sind ja nur Tiere.“
-Theodor W. Adorno-
*
"Wahre menschliche Kultur gibt es erst,
wenn nicht nur die Menschenfresserei,
sondern jeder Fleischgenuss als Kannibalismus gilt.“
-Wilhelm Busch-

Die Verfechter der Fleischesser-Industrie argumentieren, dass es ich bei Tieren um keine bewussten Lebewesen handelt, sondern um Lebewesen, die weder denken noch fühlen können?

Die Frage sollte nicht lauten, ob die Tiere denken und fühlen können? Sie sollte vielmehr lauten: können die Tiere leiden?

 
"Haben Tiere eine Seele und Gefühle" kann nur fragen,
wer über keine der beiden Eigenschaften verfügt.“
-Dr. Eugen Drewermann-

Da es darüber keine zwei verschiedenen Meinungen gibt, sollte die Leidensfähigkeit der Tiere das einzige Kriterium zur Beurteilung des Umgangs mit ihnen sein.

 
"Wer einen Hund oder Affen, ja jedes höhere Säugetier wirklich genau kennt
und trotzdem nicht davon überzeugt ist,
dass dieses Wesen Ähnliches erlebt wie er selbst, ist seelisch abnorm.
Er gehört in eine geschlossene psychiatrische Klinik,
da seine Schwäche ihn zu einem gemeingefährlichen Wesen macht."
-Konrad Lorenz-

Wie ist Ihre Haltung gegenüber Tierversuchen?

 
"Entweder ist das Tier nicht wie wir,
dann gibt es keinen Sinn mit ihm zu experimentieren,
oder es ist wie wir, dann gibt es kein Recht mit ihm Versuche zu machen,
die als empörend betrachtet würden, wenn man es mit einem von uns machte."
-Gisela Grothe-

Die Theologen behaupten, dass Gott dem Menschen die gesamte Flora und Fauna der Natur als „Untertan“ zur Verfügung gestellt hat?

Wenn es eine Entität gibt, die den Menschen tatsächlich in diese exklusive Position gehievt hat, dann handelt es sich dabei mit Sicherheit nicht um eine höhere Wesenheit sondern um den Teufel höchstpersönlich. Dann sind wir Menschen seine geklonten Ebenbilder, die er hier auf diesen Planeten ausgesetzt hat, um wie die Vampire und Kannibalen zu hausen.

 
"Meine Worte sind wie die Sterne, sie gehen nicht unter.
Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig.
Jede glitzernde Tannennadel, jeder sandige Strand,
jeder Nebel in den dunklen Wäldern, jede Lichtung,
jedes summende Insekt ist heilig,
in den Gedanken und Erfahrungen meines Volkes.
Der Saft, der in den Bäumen steigt, trägt die Erinnerung des roten Mannes.
Wir erfreuen uns an diesen Wäldern.
Ich weiß nicht - unsere Art ist anders als die Eure.
Wir wissen, dass der weiße Mann unsere Art nicht versteht.
Ein Teil des Landes ist ihm gleich jedem anderen, denn er ist ein Fremder,
der kommt in der Nacht und nimmt von der Erde, was immer er braucht.
Die Erde ist sein Bruder nicht, sondern Feind,
und wenn er sie erobert hat, schreitet er weiter.
Er behandelt seine Mutter, die Erde, und seinen Bruder,
den Himmel, wie Dinge zum Kaufen und Plündern,
zum Verkaufen wie Schafe oder glänzende Perlen.
Sein Hunger wird die Erde verschlingen und nichts zurücklassen,
als eine Wüste. Fahret fort, euer Bett zu verseuchen,
und eines Nachts werdet ihr im eigenen Abfall ersticken.“
-Indianische Weissagung aus dem Jahre 1856-

Haben Sie eine Erklärung dafür, warum gerade in der vermeintlich christlichen Kultur der Nächstenliebe so viele Menschen die Augen und Ohren vor der grausamen Realität und dem erbarmungslosen Schicksal der Nutztiere verschließen? Also von dem nichts wissen wollen - was täglich in den Schlachthäusern und Versuchslabors stattfindet? Und warum es die Mehrheit offensichtlich überhaupt nicht stört, dass derzeit weltweit fast 900 Spezies vom Aussterben bedroht sind und Tiere in der freien Wildbahn weiter gejagt und abgeschossen werden können?

Weil die gesamte Menschheit unter mangelndem oder nicht vorhandenem Mitgefühl leidet. Wenn das Herz tot ist, macht es auch keinen Sinn nach rationalen Begründungen zu suchen oder darüber diskutieren zu wollen

 
"Es wird oft gesagt, dass die Menschen schon immer Fleisch gegessen hätten,
als ob dies eine Rechtfertigung wäre, dies weiterhin zu tun.
Gemäß dieser Logik dürften wir nicht versuchen, Menschen daran zu hindern,
andere Menschen umzubringen, da dies auch schon seit jeher getan wurde.“
-Isaac Bashevis Singer, Jüdischer Philosoph und Nobelpreisträger-

Warum vermag der Homo sapiens kein Mitgefühl mit der Natur und den Wesen der Flora und Fauna dieses Planeten zu empfinden?

Weil er nicht einmal Mitgefühl für sich selbst zu entwickeln vermag. Und warum vermag der Mensch nicht einmal Mitgefühl für sich selbst zu entwickeln? Weil er mangels Seelenentwicklung geisteskrank geworden ist.

 
"Jagd ist nur eine feige Umschreibung
für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf.
Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit."
-Theodor Heuss, 1. Präsident der Bundesrepublik Deutschland-
*
Die Jagd ist nicht die eines denkenden Wesens würdige Beschäftigung.
Es steht zu befürchten, dass die Menschen, die sie ausüben,
ebenso unmenschlich gegen Menschen werden, wie sie es gegen Tiere sind,
oder dass die grausame Sitte, mit Gleichgültigkeit Schmerzen zu verursachen,
ihr Mitgefühl für das Unglück ihrer Nebenmenschen abstumpft.“
-Friedrich der Große, Preußischer König-

Kriminalität, Korruption und Profitgier sowie die permanenten Kriege, die der Mensch gegen seine eigene Art führt, sind darauf zurückzuführen, dass die Menschheit unter einer bestimmten Form von Geisteskrankheit leidet, die dadurch definiert ist, dass der Homo sapiens weder Mitgefühl für sich selbst noch für andere zu empfinden vermag?

Der ausgeprägte Hang zu selbstzerstörerischen Verhaltensweisen und das unbeirrbare Festhalten an gewalttätigen und rücksichtslosen Egoismen des Homo sapiens lassen keinen anderen Schluss zu. Obwohl alle Religionsgründer mehr als eindeutige Aussagen gemacht haben, was den Umgang mit Tieren anbetrifft, tun ihre vermeintlichen Nachfolger genau das Gegenteil:

 
"Eine gute Tat an einem Tier ist genauso verdienstvoll
wie eine gute Tat an einem Menschen,
während eine grausame Handlung an einem Tier
genauso schlimm ist wie eine grausame Handlung an einem Menschen.
Wer immer auch freundlich zu den Geschöpfen Gottes ist,
ist freundlich zu sich selbst. Das unnötige Schlachten, Töten, Schlagen
und grausame Behandeln von Tieren ist eine große Sünde.“
-Mohammed, Begründer des Islam-

Solange Menschen noch Tiere töten, werden sie auch weiter Kriege führen?

Wie sonst ließe sich dieser Widerspruch erklären, dass sich der sogenannte christlich oder religiös bezeichnende Mensch auf der einen Seite gegen arme, hilflose Mitgeschöpfe - die unter ihm stehen - erbarmungslos zeigt und er gleichzeitig hofft, wenn er selbst in eine solche hilflose Lage kommt, dass ihm ein höher stehenden Wesen zur Seite steht und sich seiner erbarmt.

 
"Grausamkeit gegen Tiere kann weder bei wahrer Bildung
noch wahrer Gelehrsamkeit bestehen.
Sie ist eines der kennzeichnendsten Laster eines niederen und unedlen Volkes.
Dem Tier gegenüber sind heute alle Völker mehr oder weniger Barbaren.
Es ist unwahr und grotesk, wenn sie ihre vermeintliche hohe Kultur
bei jeder Gelegenheit betonen und dabei tagtäglich die scheußlichsten Grausamkeiten
an Millionen von wehrlosen Geschöpfen begehen oder doch gleichgültig zulassen.
Können wir uns wundern, dass diese so genannten Kulturvölker
immer mehr einem furchtbaren Weg des Abstieges entgegengehen?
Dieselbe Strecke Landes, welche als Wiese, d. h. als Viehfutter,
zehn Menschen durch das Fleisch der darauf gemästeten Tiere
aus zweiter Hand ernährt, vermag, mit Hirse, Erbsen, Linsen und Gerste bebaut,
hundert Menschen zu erhalten und zu ernähren.“
-Wilhelm von Humboldt, Naturforscher-

Die Diagnose klingt einleuchtend. Es dürfte vielen schwer fallen, sich der Logik dieser Einsichten zu verschließen. Wie lässt sich diese Hartherzigkeit kurieren und wie entwickelt man Mitgefühl?

Auf jeden Fall nicht durch Verbote oder Gebote. Und schon gar nicht durch missionarischen Einsatz. Wie die Geschichte lehrt, lässt sich authentisches Mitgefühl - die Essenz des Herz-Chakra - nicht durch intellektuelle Appelle an die Vernunft erwecken. Obwohl die größten Geister der Menschheit sich gerade in diesen Punkt mehr als einig waren, hat das an den Umständen nicht das Geringste geändert:

 
"Die Tiere leiden und erfüllen mit ihrem Seufzen die Lüfte.
Die Wälder fallen der Vernichtung anheim.
Die Berge werden ihrer Metalle beraubt.
Aber das menschliche Verhalten ist schnell, jene zu ehren,
welche durch ihr Tun der Natur wie der Menschheit den größten Schaden zufügen.
Aber der Tag wird kommen, wenn das Töten eines Tieres
genauso als Verbrechen betrachtet wird wie das Töten eines Menschen.
Es wird die Zeit kommen, in welcher wir das Essen von Tieren,
ebenso wie das Essen von Unseresgleichen, die Menschenfresserei, verurteilen.
Ich habe schon in jüngsten Jahren dem Essen von Fleisch abgeschworen und
die Zeit wird kommen, da die Menschen wie ich, die Tiermörder
mit gleichen Augen betrachten werden wie jetzt die Menschenmörder."
-Leonardo da Vinci, Maler, Bildhauer, Naturphilosoph-

In dem Film „Das kalte Herz“, nach einem Märchen von Wilhelm Hauff, wird auf wunderbare Weise gezeigt, dass der Verlust des eigenen Herzens mit dem Verlust des Mitgefühls einhergeht.

 
"Vor lauter Unglück gepeinigt und vom Pfänder bedroht,
nicht nur sein ganzes Vermögen sondern auch seine Frau zu verlieren,
geht der Kohlenmunk-Peter in den Wald zum Holländer-Michel,
der im Gegensatz zum Glasmännlein mit dem Bösen im Bunde steht.
Der Michel erweist sich als großzügiger als das Glasmännlein,
fordert als Preis für seine Hilfe allerdings Peters Herz.
 
 
Dieses sei ihm mit seinen Gefühlen im Leben ohnedies nur hinderlich.
Dafür soll Peter einen kalten Stein in die Brust
und zunächst 100.000 Taler bekommen,
er könne aber jederzeit wiederkommen, wenn er mehr Geld brauche.“
Bald muss der Kohlenmunk-Peter allerdings feststellen,
dass er sich an nichts mehr erfreuen kann,
dass er nicht mehr lachen und weinen kann,
keine Liebe empfindet und nichts mehr schön ist.
Sein neues Herz aus Stein kann an nichts Anteil nehmen.
Er kehrt in den Schwarzwald zurück und geht zum Holländer-Michel,
um sein Herz zurückzufordern. Michel verweigert den Wunsch mit dem Hinweis,
dass er sein Herz erst nach dem Tod wieder erhält.
Er zeigt Peter seine Herzensammlung, und dieser erfährt so,
dass auch viele andere „große Persönlichkeiten“ des Schwarzwaldes,
darunter auch Peters Vorbild Ezechiel,
ihre Herzen bei Michel gegen den schnöden Mammon eingetauscht haben.
 
 
Michel gibt Peter noch mehr Geld und rät ihm, sich eine Beschäftigung
zu suchen und zu heiraten, um seine Langeweile zu vertreiben.
Peter baut ein riesiges Haus im Schwarzwald
und arbeitet fortan als Händler und Geldverleiher zu Wucherzinsen.
Für seinen unerbittlichen Geiz ist er verschrien;
er verjagt alle Armen, die vor seinem Haus betteln.
Seiner alten Mutter gibt er nur ein Almosen und hält sie sonst von sich fern.
Nun geht er auf Brautschau und hält
um die Hand der schönen Holzhauerstochter Lisbeth an.
Sie heiraten, doch Lisbeth fühlt sich bald unglücklich.
Peter ist nur schlecht gelaunt, geizig, und er verbietet Lisbeth
trotz des immensen Vermögens, den Armen zu helfen,
weshalb sie bald für noch geiziger gehalten wird.
Lisbeth leidet und wünscht sich, Peter nie geheiratet zu haben.“
-wikipedia-

Wenn Aufklärung kein Mittel ist, Mitgefühl für die Natur und unschuldigen Wesen zu kultivieren, welchen anderen Ansatz schlagen sie vor?

Wenn überhaupt müsste man damit schon im Elternhaus, in der Kita und in der Grundschule beginnen.

 
"Indem wir Tiere töten, bringen wir Kindern bei,
dass nicht jedes Leben gleich viel wert ist.
Darin liegen die Wurzeln des Faschismus.
Die Traumatisierung der Kinder durch Gewalt am Tier,
die sie unter dem Vorzeichen von Normalität erfahren,
hat verheerende Folgen für die Kinder.“
- Dr. Erika Gartmann -

Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit?

Je früher Kinder die Grausamkeit gegen Tiere als verwerflich anzusehen beginnen, desto klarer wird auch ihr Unterscheidungsvermögen wachsen, was in der Welt der Großen Recht und Unrecht darstellt. Dies setzt allerdings voraus, dass sowohl die Volksvertreter als auch der Klerus in der Lage sind, selbst wahres Mitgefühl empfinden zu können. So hat der Papst vor kurzem verlauten lassen, dass er als kleiner Junge davon geträumt habe, später einmal Schlachter und Metzger zu werden.

 
"Die Metzelei an den Tieren, dieses KZ, das durch die Jahrhunderte geht,
ist wesentlich verursacht durch die „Mutter Kirche“.
-Prof. Dr. Hubertus Mynarek, Humanist und Kirchenkritiker-

Zudem hat er auch noch den Namen des Heiligen Franziskus angenommen, den Schutzpatron aller Tiere. Zahlreich sind die Erzählungen, wie Franziskus Tiere vor der Schlachtung oder anderen Todesbedrohungen rettete.

 
Als ihn ein andermal sein Weg durch eben diese Mark Ancona führte
und ihn wieder dieser Bruder frohen Sinnes begleitete, begegnete er einem Mann,
der zwei Lämmlein, die an einen Strick gebunden waren,
auf der Schulter zum Markte trug, um sie dort zu verkaufen.
Als nun der selige Franziskus die Lämmer blöken hörte,
wurde sein Herz von Erbarmen bewegt, er trat herzu, streichelte sie und
bekundete ihnen herzliches Mitgefühl wie eine Mutter ihrem weinenden Kinde.
Und er sprach zu dem Mann: „Warum bindest du so meine Brüder,
die Lämmer, hängst sie auf und quälst sie?“
Der aber entgegnete: „Ich trage sie zum Markt, um sie zu verkaufen;
ich brauche notwendig Geld.“ Und der Heilige fragte:
Was wird hernach mit ihnen geschehen?“ Darauf jener:
Die Käufer werden sie schlachten und essen.“
Das sei ferne“, erwiderte der Heilige, „das soll nicht geschehen!
Nimm statt des Geldes den Mantel, den ich trage, und überlass mir die Lämmer!“
Freudigen Herzens gab der Mann ihm die Lämmlein und nahm dafür den Mantel;
denn er war weitaus wertvoller.
Der Heilige hatte ihn erst an jenem Tage von einem
treu ergebenen Mann geliehen, um sich vor der Kälte zu schützen.
Nachdem der Heilige die Lämmlein erhalten hatte, überlegte er bei sich,
was er mit ihnen anfangen sollte. Er fragte auch den ihn begleitenden Bruder
um Rat und gab sie dann in die Obhut jenes Mannes zurück,
mit dem Auftrag, sie nie mehr zu verkaufen und ihnen kein Leid mehr anzutun,
sondern sie sorgfältig zu erhalten, zu nähren und zu hüten.
-Thomas von Celano, Erste Vita 79, Übersetzung Anton Rotzetter-

Tierschutzrecht umfasst Rechtsprechung und Gesetze zu Tierschutzfragen. In vielen Ländern wurden neue Tierschutzrechte erlassen, um Tiere, insbesondere Wirbeltiere wie Haus- und Nutztiere vor Tierquälerei und Missbrauch durch Menschen zu schützen und den Umgang mit Tieren, die Tierhaltung und -nutzung, den Tierschutz sowie Tierversuche zu regeln. Internationale Regelungen umfassen insbesondere den Handel mit lebenden Tieren und Tierprodukten unter der Maßgabe des Artenschutzes.

Dass dies nur ein paar Tropfen auf dem heißen Stein ist, sieht man an der doppeldeutigen Formeln der Gesetzgebung. So dürfen Tierversuche laut Tierschutzgesetz nur durchgeführt werden, wenn sie „ethisch vertretbar“ und „unerlässlich“ sind. Doch in der Realität „verwaltet“ das Tierschutzgesetz lediglich die Tierversuche, schützt die Tiere aber nicht davor, als „Messinstrumente“ und Versuchskaninchen missbraucht zu werden.

 
"Um sicher Recht zu tun, braucht man sehr wenig vom Recht zu wissen.
Allein um sicher Unrecht zu tun, muss man die Rechte studiert haben.“
-Georg Christoph Lichtenberg-

2013 ist das überarbeitete Tierschutzgesetz verabschiedet worden, das zusammen mit der neuen Tierversuchsverordnung die tierexperimentelle Forschung regelt.

Wirklich positive Änderungen im Sinne der Tiere gibt es kaum.

 
"Die Seele der sanften Tiere soll durch keinen Übergriff angetastet werden.“
-Zarathustra-

Wie können wir das ändern?

Ich sehe auch in der Zukunft für die Tiere auf diesem Planeten keine Hoffnung. Der Grund liegt einerseits in der fehlenden Seelenreife und andererseits an der Tatsache, dass die Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten keine Seele mehr besitzt.

"Ich behaupte, dass es in unserer Gesellschaft kein Problem gibt,

das nicht durch gemeinsame Anstrengung der Vernunft lösbar wäre.
Aber unsere politische Ordnung,
unser gesellschaftlicher Zustand und unsere seelische Verfassung
machen diese gemeinsame Vernunft fast unmöglich.“
-Carl Friedrich von Weizsäcker-

Die Mehrheit versteht oder besser fühlt trotz allgemeiner oder gerade wegen „hoher“ Schulbildung den offensichtlichen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung nicht?

 
"Was ich sagen möchte, dass wir unsere Probleme
nicht in den Griff kriegen werden,
ehe wir nicht aufhören, Tiere zu töten.“
-Albert Einstein-

Das heißt, sie haben auch keine Hoffnung für die Menschheit?

Nein, ich habe keine Hoffnung für die Menschheit. Jeder Tag beweist aufs Neue, dass der gegenwärtige Entwicklungs- und Bewusstseinszustand der Menschheit nicht ausreicht, weder verstehen noch danach handeln zu können, dass allein Mitgefühl der bestmögliche Schutz gegen Gewalt und auch die größte Quelle der Heilung sein kann.

 
"Solange Menschen Massaker an Tieren begehen,
werden sie sich auch gegenseitig umbringen.
Niemand kann Freude und Liebe ernten, wenn er Tod und Schmerz gesät hat.”
-Pythagoras-

Hoffnung gibt es – wenn überhaupt – nur für diese Menschen, die den Mut haben, sich der ultimativen Herausforderung der Evolution in diesem Universum zu stellen und die täglich an ihrer seelischen Reife arbeiten, um diese Herausforderung durch authentisches Mitgefühl zu meistern.

 
"Ein Mensch, dessen Herz offen ist, fühlt mit, was die Menschen und Tiere fühlen,
mit denen er zu tun hat; er verteidigt sich nicht, greift nicht an,
fühlt sich nicht angegriffen, gekränkt, verletzt, bedroht oder beleidigt.
Nichts von dem, was andere tun, kann ihn persönlich treffen,
denn er fühlt, was diese anderen bewegt.
Er fühlt ihre Not, ihren Schmerz, ihre Bedrängnis in seinem eigenen Herzen.“
-Safi Nidiaye, Das Tao des Herzens-

Wenn ich Sie richtig verstanden habe, wollen Sie sagen, dass wir als menschliche Rasse deshalb keine Chance mehr haben, weil wir uns ausschließlich an den biologischen Notwendigkeiten und den gesellschaftlichen Bedürfnissen orientieren und die Evolution der Seele vollständig vernachlässigen?

Ohne Kultivierung der Seelenreife sind wir unserem biologischen Gehirn und unserem gesellschaftlichen Bewusstsein ausgeliefert.

 
"Der sittliche Mensch liebt seine Seele, der gewöhnliche sein Eigentum.“
-Konfuzius-
*
"Es kommt für jeden der Augenblick der Wahl und der Entscheidung:
ob er sein eigenes Leben führen will, ein höchst persönliches Leben in tiefster Fülle,
oder ob er sich zu jenem falschen, seichten, erniedrigenden Dasein entschließen soll,
dass die Heuchelei der Welt von ihm begehrt.“
-Oscar Wilde-

Worin besteht diese Heuchelei?

Dass wir es gestattet haben, unser Bewusstsein und unsere Wahrnehmung durch unsere Kultur und den Zeitgeist so konditionieren zu lassen, dass wir das, was sich direkt vor unseren Augen abspielt, nicht mehr sehen können.

 
"Alles wird sich vor ihren Augen abspielen,
aber sie werden sagen, wir haben nichts gesehen.“
-Cassandra-

Und was ist es, was wir nicht mehr sehen können?

Dass die gesamte Schöpfung Kraft aus unserer Schwäche zieht! Ohne Seelenentwicklung sind wir nichts weiter als Sklaven dieser Schöpfung.

 
"Die Mauern hier sind schon komisch.
Anfangs haßt du sie... nach ner gewissen Zeit gewöhnst du dich dran.
Und wenn noch mehr vergangen ist, kannst du ohne sie nicht mehr leben."
-Die Verurteilten-

Dieses Universum ist ein Gefängnis, das uns sein Schicksal auferlegt?

Wir können uns aus der Matrix dieses Universums nur dann befreien, wenn wir genügend Mitgefühl für uns selbst und für die leidenden Wesen um uns herum kultiviert haben.

 
"Ein Bewusstsein, das sich seine Demut bewahrt hat,
besitzt eine unermessliche Fähigkeit des Untersuchens und Hinterfragens.
Ein Bewusstsein, das unter der Bürde
eines angesammelten Wissens steht und durch
Erfahrung und Wiederholung verkrüppelt ist, hat die Fähigkeit verloren,
seine eigene Konditionierung zu untersuchen.“
-Jiddu Krishnamurti-

Haben Sie irgendwelche Wünsche für das Neue Jahr 2016?

Ich würde mir wünschen, dass die Menschen, die noch eine Seele besitzen, sich dafür einsetzen, dass die Matrix dieses Universums schnellstmöglich aufgelöst wird.

 
"Kein Ziel ist so hoch, dass es unwürdige Methoden rechtfertigte."
-Albert Einstein (1879-1955)-

Das klingt sehr pessimistisch und lebensverneinend?

Im Gegenteil, eine solche Handlung wäre ein Akt der Nächstenliebe und des Mitgefühls!

 
"Ich denke, dass Gott, als der Menschen schuf,
seine eigenen Fähigkeiten komplett überschätzt hat.“
-Oskar Wilde-

In diesem Sinne ein für alle Wesen glückliches und von Mitgefühl getragenes Neues Jahr 2016.

 

 

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